Anders als herkömmliche HDD Festplatten mit beweglichen Bauteilen sind die Flash-Speicherchips von SSDs gegen Erschütterungen und ähnliche Einflüsse weitgehend immun. Mechanische Defekte sind daher eher selten und wenn in Materialverschleiß begründet. Viel häufiger sind logische Fehler. So können beispielsweise Viren und Trojaner oder aber die Überschreitung der maximalen Schreibvorgänge pro Zelle zu einem kompletten Ausfall oder anderen Problemen mit der SSD führen. Darüber hinaus kann Datenverlust auch ganz banale Ursachen wie das versehentliche Überschreiben / Löschen von Dateien haben.
Häufige Probleme bei SSDs
Falls auf der SSD gespeicherte Dateien verschwunden sind, aber sonst alles funktioniert, könnten die Dateien versehentlich (oder auch absichtlich) gelöscht worden sein. Wird die SSD hingegen im BIOS nicht mehr erkannt, liegen schwerwiegendere Fehler wie Überspannungsschäden und ein fehlerhaftes Firmware-Update nahe. Stromausfälle können den Speicherzellen selbst hingegen nicht viel anhaben. Dafür ist jedoch die auf dem SSD Controller laufende Steuersoftware (Firmware) – wie alle andere Programme, die auf der SSD laufen – alles andere als unempfindlich. Wurde eine Datei nicht vollständig abgelegt bzw. eine Aktion nicht vollständig abgeschlossen, kann ein Stromausfall die Datei beschädigen.
Häufige Symptome:
- SSD wird im BIOS nicht erkannt
- SSD wird im Betriebssystem nicht angezeigt
- SSD Datenübertragung ist sehr langsam
- SSD Hitzeentwicklung
Ursachen:
- Materialermüdung
- Viren / Trojaner / Malware
- Versehentliches Löschen von Dateien
- Überschreitung der maximalen Schreibzugriffe
- Überspannung
- Stromausfall
- fehlerhaftes Firmware-Update
Erste-Hilfe bei Problemen mit einer SSD
Während sich Defekte bei HDDs oft durch komische Geräusche oder andere Symptome ankündigen, treten Probleme mit SSDs meist plötzlich und vollkommen unerwartet auf. Falls die Festplatte also nicht mehr das tut was sie soll, sind die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, um Schlimmeres zu verhindern. Konkret: Schließen Sie alle laufenden Anwendungen, um schreibende Zugriffe zu vermeiden. Noch nicht gespeicherte Dokumente sollten Sie auf einem separaten Medium speichern.
Falls Ihr Rechner keinen Kontakt zur SSD hat, können Sie das Laufwerk ausbauen und eine USB-to-SATA-Verbindung ausprobieren. Ist dies möglich, kann ein defekter Festplatten Controller ausgeschlossen werden. Funktioniert das Laufwerk nicht, sollten Sie eine professionelle SSD-Datenrettung beauftragen.
Können die Daten bei einem SSD Defekt gerettet werden?
Die Datenwiederherstellung bei gelöschten Daten auf einer SSD ist möglich, wenn die von den Dateien besetzten Zellen zwar zum Überschreiben freigegeben sind, jedoch noch nicht überschrieben wurden. Kostenlose Recovery-Tools suchen ausschließlich nach gelöschten Dateien. Professionelle Tools können hingegen Daten aus beschädigten RAID-Gruppen auslesen.
Beispiele sind:
- EaseUS Data Recovery Wizard (Free, Standard- und Pro-Version),
- DiskRecovery (Professional-, Admin- und Tech-Level)
- DiskInternals NTFS Recovery
Bei schwerwiegenden Fehlern sollte man eigenständige Datenrettungsversuche vermeiden. SSD-Hersteller wie Crucial, Intel, Kingston, OCZ, Plextor, Samsung und SanDisk arbeiten mit unterschiedlichen Controllertypen und -unterarten. Dementsprechend werden die Daten auf verschiedene Arten auf freie oder als überschreibbar markierte Zellen verteilt. Um die SSD Daten zu retten, müssen die Datenrettungsprogramme die Funktion des jeweiligen Controllers nachbilden. Hierfür wird individuell programmierte Software benötigt.
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